
FAQ Bio Angus Weiderind
Was ist das Angus Rind?
Das Angus, oder genauer gesagt das „Aberdeen Angus Rind“, wird erstmal im 18. Jahrhundert in Schottland erwähnt. Die ostschottische Grafschaft Angus ist der schöne Namensgeber dieser über 200 Jahre alten Rinderrasse. Man kann folgende Schläge dieser Rasse unterscheiden: Black Angus, Red Aberdeen, Deutsch Angus und Wangus.
Das ursprüngliche Aberdeen oder auch Black Angus wird hauptsächlich in Schottland gezüchtet und hat, wie der Name verrät eine schwarze Fellfärbung. In Amerika fokussierte man sich auf das Züchten des Red Aberdeen, mit seiner besonderen Rotzeichnung. Das deutsche Pendant zum Aberdeen Rind entstand etwa in den 1950er Jahren aus einer Verpaarung des Aberdeen mit einheimischem deutschem Rind. Aus einer Kreuzung des japanischen Wagyu mit dem Angus entstand das sogenannte Wangus.
Wie sieht das Angus aus?
Ein besonderes Markenzeichen ist zunächst, dass es hornlos ist. Je nach Schlag ist das Fell einfarbig schwarz oder rot. Das Tier zeichnet sich durch einen eher kurzen Kopf und einen niedrigen, langgezogenen und breiten und tiefen Körperbau, mit einer Kreuzbeinhöhe von ca. 1,45 m, aus. Die breiten Schultern und der lange Rücken besitzen kompakte, gedrungene Muskeln. Im Vergleich zu anderen Rindern haben sie relativ kurze Beine und sehr feste Klauen. Ein ausgewachsener Bulle bringt etwa 1.100 kg und eine ausgewachsene Kuh 700 kg auf die Waage.
Der Charakter dieser besonderen Tiere wird als genügsam und verträglich beschrieben. Selbst bei ausgewachsenen Bullen ist kaum aggressives Verhalten erkennbar.
Was zeichnet das Fleisch aus?
In all den Jahren der Züchtung wurde das Hauptaugenmerk auf eine stabile und ausgezeichnete Fleischqualität gelegt. Die besondere Zartheit, die Feinfasrigkeit und die schöne Marmorierung durch den überdurchschnittlich hohen Gehalt an intramuskulärem Fett, stechen hervor und bilden ein sehr hochwertiges und geschmacklich einzigartiges Fleisch. Es zeichnet sich durch ein intensives, aber nicht aufdringliches Aroma aus.
Im Vergleich zu konventionellem Rind behält das Fleisch beim Braten seine zarte saftige Struktur, in der sich die Aromen einschließen und sich schließlich beim Verzehr entfalten. Nicht nur das angenehm aromatisierte Fleisch überzeugt Fleischliebhaber, sondern auch das rassetypisch gelbe Fett mit seinem einzigartigen Geschmack. Die ausgeprägte Bemuskelung von Schulter, Rücken und Keule liefert ergiebige Stücke. Als beste Teile gelten T-Bone Steak, Rumpsteak, Flanksteak, Hüfsteak und Entrecôte.
Wie werden die Tiere gehalten?
Als anspruchsloses und robustes Rind eignen sich diese Tiere besonders für extensive Weidehaltung unter Biobedingungen. Die festen Klauen und das urige Gemüt ermöglichen eine Außenhaltung auch bei extremen Wetterbedingungen wie Wind und Regen. Sogar unwirtliche und abgelegene oder karge Weidestandorte stören das Tier kaum. Diese unkomplizierte Haltung schätzen die Züchter weltweit und so wird es auch sehr gerne als Landschaftspfleger eingesetzt, da es zum Beispiel verwilderte Weideflächen von nicht erwünschten Pflanzen befreit. Das Füttern mit Kraftfutter ist im Gegensatz zur konventionellen Rinderzucht nicht nötig und auch nicht erwünscht. So spiegelt sich die artgerechte Haltung und das natürliche Wiesenfutter in Bio-Qualität im außergewöhnlich aromatischen Fleisch wieder.
Die Kühe bedürfen bei der Geburt ihrer Kälber keiner Hilfe von außen. Diesen natürlichen Vorgang bewältigt die Mutterkuh allein im Schutze ihrer Herde. Sie zieht ihr Kalb mit der nährenden Mutterkuhmilch groß und legt so den Grundstein für die besondere Fleischqualität. Die Herde besteht ganz urig, immer aus einem Verband aus Kühen, Kälbern und sogar Bullen. Mutterkuhhaltung bietet sich durch die unkomplizierten Eigenschaften der Kühe sehr an, auch als Ammenkuh wird diese Rasse gerne herangezogen.
Was sind die Vorteile?
Die Vorteile der Züchtung und des Verzehrs überwiegen eindeutig: Betrachtet man zunächst etwa die unkomplizierten Haltungsbedingungen, die weit abseits der Massentierhaltung liegen und den Tieren eine ganzjährige, artgerechte und gesunde Haltung ermöglichen. Aus dieser Weidehaltung und der Muttertierhaltung gehen starke, robuste und gesunde Kälber hervor, die im weiteren Verlauf beste Fleischqualität liefern. Der Züchter kann auf das genügsame und urige Wesen vertrauen und bietet dem Tier einen Rahmen, in dem es sich artgerecht entwickeln kann. Dadurch, dass kein Kraftfutter, wie Mais oder Maissilage zugefüttert werden muss, und sie sich rein von den Kräutern und Gräsern der Weiden, sowie im Winter von Heu ernähren ist die Fütterung sehr natürlich. Man geht somit zurück auf die ursprüngliche Viehhaltung, die schon vor Jahrhunderten zwischen Menschen und Tieren gelebt wurde.
Aus dieser Haltungsweise, dem gesunden Leben, das den Tieren geboten wird, geht letztendlich ein unverkennbares, feinfasriges und aromatisches Fleisch hervor, das, wenn einmal geschmacklich ausprobiert, nicht so schnell wieder vom Speiseplan verschwindet. Da das Fleisch beim Braten Größe, Struktur und Saftigkeit beibehält und somit sehr einfach in der Zubereitung ist, wird es nicht nur von besonderen Fleischkennern erstanden, sondern findet immer mehr Einzug in die einfachen Haushalte.
Dadurch, dass wir für nur Färsen und Ochsen schlachten, können wir die Fleischqualität sogar noch deutlich verbessern, da es sich in Sachen Zartheit und Feinfaserigkeit doch deutlich von Jungbullenfleisch abhebt.
Unsere Kunden können mit dem Wissen über die artgerechte, gesunde Tierhaltung, ruhigen Gewissens köstliches Bio-Rindfleisch von unseren Angus-Rindern genießen.